12 Juli 2012

See you Canada - 1. Tag in Alaska - Chicken

Fahren um 9 h bei stahlendem Sonnenschein in Dawson City ab. Setzen mit der Fähre ausserhalb des Ortes über den Yukon. Im Winter besteht hier eine Eisstrasse, da der Yukon  von Oktober bis Mai zugefroren ist. Das erste Reissen des Eises wird genau festgehalten. Es findet gemäss Tabelle zwischen dem 30.4. und 28.5. statt und ist jedes Jahr Anlass für ein Fest!
Fahren auf dem Top-of-the-World Highway in Richtung Alaska. Der Hwy verläuft meist über Hügelkämme, sodass wir die Sicht nach rechts und links der Strasse geniessen können.




Faszinierend! Die Landschaften verändern sich immer wieder. Die Weite dieser schier endlosen Wälder, von Tälern durchschnittene Hügel, Berge, Wolkenbilder sind kaum auf Fotos wiederzugeben - es kann nur beim Versuch bleiben...




Von dieser Passstrasse aus ist die Sicht einfach grossartig! Was für ein guter Entscheid, dass wir in Dawson City diesen schönen Sonnentag abgewartet haben!
Nach 106 km erreichen wir die Grenze zu den USA und verlassen Kanada, wo wir vom 28. April bis 12. Juli, also 2 1/2 Monate, unterwegs gewesen sind.

Auf 1264 müM können wir auf dem Grenzposten Pooker Creek problemlos in die USA einreisen und bekommen die Erlaubnis, 3 Monate in den USA zu bleiben. Haben nichts dabei, was wir nicht dabei haben dürften (Feuerholz, Früchte, Fleisch, etc.), dann Pass zeigen, Fingerabdrücke geben, 6 US$ pro Person zahlen und fertig! Das ESTA-Visum, das wir noch in der Schweiz besorgt und bezahlt haben, nützt überhaupt nichts! Der Grenzbeamte hat nur ein müdes Abwinken dafür übrig.
Neu orientieren ist angesagt: Zeitzone ändert - Uhr wieder eine Stunde zurückstellen - haben nun 10 h Differenz zu MEZ. Geld ändert - ab jetzt sind US $ gefragt. Masse ändern - ab jetzt sind nicht mehr km, m, l oder ° Celsius massgebend, sondern Meilen, Fuss, Gallonen und ° Fahrenheit, etc.
Reisen also in Alaska ein und fahren bis zur Abzweigung nach Eagle. Gemäss Wegweiser sind es 65 km. Unterwegs merken wir: "inekeit" - es sind 65 Meilen!!!
Der Ausflug lohnt sich! Die Fahrt auf der Seitenstrasse des Taylor Hwy durch das Tal des Taylor River ist faszinierend. Und was da alles am Wegrand blüht: Weidenröschen - diese blühen jedoch grossflächig in den von Waldbränden heimgesuchten  Gebieten und tauchen diese in ein sanftes Pink ein! Weiter blühen Lupinen, Schafgarbe und noch andere Blumen, wie sie in der Schweiz auch zu finden sind.
Tiere sehen wir nicht viele: Vögel wie dieser Steinschmätzer, der als Sommergast in der offenen Tundra von Alaska und im Gebiet des Yukon weilt.



 Zwei mal sehen für 1 Maus, die wie an einer Schnur gezogen zielgerade über die Strasse läuft und 1 Weissfusshase, der auf der Strasse sitzt und bei unserem Näherkommen über die Strasse ins Gebüsch hoppelt.
Eagle ist ein kleiner verlorener Ort - ehemals beim Goldrausch entstanden. Im Kaffee vernehmen wir, dass hier rund 200 Menschen leben, die Strasse von Mitte Oktober bis Mitte April - also 6 Monate im Jahr! gesperrt ist. Während des Sommers werden Vorräte an Diesel und Gas sowie haltbare Lebensmittel angelegt. Im Ort ist eine Krankenschwester - Arzt gibt es keinen. Zahnarzt sowieso nicht. Die zur Zeit 25 Kinder gehen hier zur Schule. Der Ort kann im Winter nur per Flugzeug erreicht oder verlassen werden. Während 4 Monaten dringt im Winter kein Sonnenstrahl ins Dorf, das in der weiten Talsole des Yukon liegt. Wunderschöne Sicht vom Dorfplatz aus:





Das kleine Gebäude links im Bild mit der Satellitenschüssel auf dem Wellblechdach ist das bescheidene Kaffee. Es gibt Kaffee (mmh fein!!), Tee, einige Süssgetränke und 3 Stück selbstgebackene "Güetzi". Noch ein wenig vakuumverpacktes Gebäck, Pommes Chips sowie von der Mutter der jungen Frau selbst gefertigten Schmuck, ein paar Töpfergefässe und Schreibkarten mit Fotos der Region. Ein Einwohner von Eagle ist Hobbyfotograf und hat die stimmungsvollen Bilder geknipst. - Gegenüber ist das Museum.
Sprechen mit der jungen Frau, die das Kaffee führt und mit einem jungen Mann, der nebenan Diesel tankt. Beide möchten um keinen Preis anderswo leben und das Leben mit den von der Natur gegebenen Bedingungen gegen ein Leben in der Stadt eintauschen. Beide sind froh, wieder nach Eagle zurückkehren zu können, wenn sie mal nach Fairbanks müssen.

Tja, hier ticken die Uhren etwas anders. Das Touristbüro mit Bibliothek, Gemeinschaftsraum und Wireless-Station ist täglich von 18 - 21 h geöffnet. Das Dorfmuseum ist von 9 - 13 h offen. Einzig die "Gorgerie" (Lebensmittelgeschäft und Laden mit dem Nötigsten, was man noch so zum Leben braucht) hat längere Öffnungszeiten. Das Büro für die Nationalparks in Alaska und ganz USA ist jedoch am Nachmittag offen. Erhalten gute Informationen und können ein Video mit schönen Aufnahmen und der Arbeit der Ranger in dieser Region anschauen.
Die Rückfahrt von Eagle in Richtung Hwy ist im späten Nachmittagslicht sehr schön. Fahren bis Chicken und übernachten hier auf dem CP.




Heute 356 km gefahren. Kosten fürs Übernachten auf dem einfachen CP 26 US$ inkl. Duschen und Wireless.

1 Kommentar:

  1. hey...schön , dass es euch gut geht...trotz des nicht allzu tollen wetters...
    aber so ähnlich ergeht es uns momentan hier zu hause.....ähnliche wetterkapriolen ....
    juli viel zu nass und frisch......
    olga bibbert....aber wie war das:
    " alles nur eine frage der kleidung"- gell-
    so...nun weiterhin viel spass in alaska...
    habt es gut , gebt sorg, bleibt gesund und munter und geniesst die tollen begegnungen und die fantastische natur....
    thanks a lot- for everything.... wie der amerikaner zu sagen pfegt.....
    have a very good time........
    till next contact- commentary.....
    greets and hugs from good old switzerland
    olga & josh

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