04 Dezember 2015

Der Zentralen Pazifikküste entlang nach Las Glorias, Sinaloa

Die Autobahn führt durch riesige Agrarflächen. Angebaut werden Mais, Kartoffeln, Tomaten, Bohnen. Abwechselnd fahren wir entlang riesiger Weideflächen. In dieser Ebene zwischen Pazifik und Sierra Madre gibt es auch grosse Farmen.

Im Hintergrund die Sierra Madre
Tomatenfelder, Treibhäuser im Hintergrund
Ackerland...
...fruchtbar dank Bewässerungssystem


Unser heutiges Ziel ist die  Lagune Las Glorias. Gemäss Campingführer ist neben dem Hotel Moro am Meer ein Campingplatz mit guter Infrastruktur. Von Guasave aus führt eine 42 km lange schmale Strasse auf die Lagune hinaus. Doch so einfach solten wir das Ziel heute nicht erreichen...

Es hat nicht viel Verkehr. Plötzlich gibts einen Knall, Leomobil rattert, ich sehe weissen Rauch und es stinkt nach verbranntem Gummi. Peter gelingt es, das Fahrzeug rund 40 m weiter auf dem Pannenstreifen zum Stehen zu bringen. Der Reifen hinten rechts  ist geplatzt. Der Schreck fährt uns durch alle Glieder - eine solche Panne erleben wir zum ersten Mal. Trotzdem bewahren wir Ruhe und sichern die Stelle ab.
Da der Reifen um die Achse gewickelt ist, können wir ihn nicht lösen, um das Rad zu wechseln. Bald hält jedoch ein Streifenwagen der Polizei an und zwei Polizisten kommen schauen, was da schief gelaufen ist. Sie sind sehr nett und helfen tatkräftig mit. Sie rufen auch die Strassenhilfe, um einen stärkeren Wagenheber zu bekommen.

Peter versucht den um die Achse gewickelten Gummistreifen zu lösen, damit er das Rad abnehmen und das Reserverad montieren kann.
Der Polizist versuchts...
Tatkräftige Hilfe der Polizisten
Die versammelte Hilfscrew

 
 Mehr dazu siehe direkt unter http://www.umdiewelt.de/t6847_333 
 
Nach 2 Stunden ist das Rad gewechselt und wir können dank der tatkräftigen Unterstützung von Polizei und Strassenhilfe weiterfahren.


Bis zur Abzweigung zur Lagune Las Glorias in Guasave sind noch rund 50 km zu fahren.

Weiter geht's durch die fruchtbare Ebene
Bewässerungskanal
Schier unabsehbar grosse Felder


Die Schatten werden länger und wir erreichen kurz vor der Dämmerung Guasave. Jetzt sind noch 42 km auf der schmalen Strasse zu fahren.

Im Abendlicht der Lagune entgegen
Traktor auf weitem Feld
Wasserkanal für die Felderbewässerung
 
Es ist  fast dunkel, als wir  den Ort  Las Glorias erreichen. Am Eingang plaudern zwei Männer zusammen auf der Strasse - sonst sehen wir niemanden. Wir biegen auf eine Sandstrasse ab. Keine Lichter, viele Häuser  verbarrikadiert oder "zu verkaufen" angeschrieben. Die Naturstrassen holprig, mit tiefen Furchen. Ob das GPS richtig funktioniert oder uns in die Wildnis lotst? Schliesslich sehen wir am Ende einer Strasse einen dunklen Park und ein grösseres Haus darin. Das Tor steht offen. Das GPS weist uns dort hinein.  
Wir hören das Meer im Dunkeln weiter vorne rauschen. Weiter vorne links hat es zwei schwache Strassenlampen - da muss doch etwas sein.
 
Wir holpern weiter nach vorne. Da kommt ein Rudel Hunde aus der Dunkelheit gerannt - grosse und kleine - alle kläffend, als ob die Welt untergehen würde!
Auf der kleinen Wiese vor dem Gebäude am Meer sehen wir ein grosses WoMo stehen. In einem Gebäude, als gedeckte Terrasse erkennbar, gibts ein fahles Licht und eine jüngere Frau kommt heraus. Sie ruft die Hunde zurück. Sie zeigt uns, wo der Stromanschluss ist und weist darauf hin, dass das Wasser wenig Druck hat. Wir haben geplant, hier 2 Nächte zu bleiben. Ich frage nach dem Preis: 200 Pesos pro Nacht, umgerechnet, ca. SFr. 12.--. Ich bezahle 2 Nächte und glaube, ein kurzes glitzern in ihren Augen zu erkennen. Wovon lebt sie und ihre Familie? Die Infrastruktur ist ja grösstenteils zerstört!
Im grossen WoMo ist ein älteres Paar aus Kanada seit ein paar Tagen stationiert. Es gefällt ihnen hier, weil sie direkt am Meer stehen können. Aber das Hotel sei verlassen und das Dorf ein Geisterort - zerstört vom Hurrican Odile im September 2014. Seit die Kanadier da sind, sei noch niemand ausser uns, hierher gekommen...
 
Die Hundemeute ist ständig rundum - bellt nicht mehr aber kratzt sich überall. Es ist dunkel, obwohl erst 19 Uhr. Wir haben keinen Hunger mehr, sitzen nur ab und trinken ein Bier. Peter nennt die Hundemeute "wandelnde Flohhaufen".  Dann gehen wir bereits schlafen. Nachts oft geweckt von Hundegebell ringsum, weil noch andere Hunde im verwüsteten und fast verlassenen Ort herumstreunen. Das Hundegebell übertönt das Rauschen des Meeres.

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