20 Dezember 2012

Weihnachtstage in Loreto, Baja California Sur, Mexiko

Vom 19. bis 26. Dezember morgens bleiben wir auf dem kleinen idyllischen Campingplatz La Rivera in Loreto am Golf von Kalifornien. Sind umgeben von hohen Palmen, Bananen-, Orangen- und Zitronenbäumen, hohen Bogainvillea und vielen andern südlichen Pflanzen. Wir beobachten kleine bunte Vögel - wie Kolibri. Spechte hangen und picken an den hohen Dattelpalmen. Im Garten neben dem Haus blühen Rosen. Nicht zu vergessen: Loreto liegt auf den gleichen  Breitengraden wie Südmarokko. Der Platz ist günstig und für mexikanische Verhältnisse gut. Toiletten und Duschen sind sauber.
Wettermässig hält sich die Freude am südlichen Klima in Grenzen. Nachts wird es zwischen 13° und 16 ° - tagsüber steigt die Temperatur auf maximal 22°. - Auch hier ist Winterzeit!
An Unterhaltung fehlt es nicht: Bis in den Schlaf hinein sind zirpende Grillen zu hören und fast jede Nacht ertönt bis in die frühen Morgenstunden mexikanische Musik in der Nähe. Ab morgens 02.30 Uhr (kein Schreibfehler!) krähen in den kleinen Gärten in der nahen Umgebung die Hähne und gackern die Hühner, manchmal von Hundegebell  übertönt...
 
Bei unserer Ankunft auf diesem von Andrea und Leander empfohlenen CP sehen wir sofort Jean-Marc aus dem Wallis, den wir in Ensinada erstmals getroffen haben. Freuen uns übers Wiedersehn.
 
2 Tage später kommen Nelly und Toni, mit denen wir uns hier verabredet haben. Freuen uns, sie nach langer Zeit wieder zu sehen - letztmals haben wir uns anfangs Oktober in Las Vegas getroffen.
 
Kurz nach Nelly und Toni fahren auch Karin und Eric aus der Bretagne mit ihren beiden Buben und Kevin und Laurine aus Nizza mit ihrem Hund auf den Platz. Alle sechs haben wir in Guerrero Negro kennen gelernt und uns verabschiedet mit den Worten, dass wir uns vielleicht nochmals auf der Baja treffen werden, obwohl sie etwas schneller unterwegs sind als wir. Sie bleiben nur eine Nacht in Loreto und wollen morgen früh weiter südwärts fahren.

Auf einem der Zeltplätze neben dem überdachten Platz haben sich Simon, Felix und Daniel niedergelassen - 3 Studenten aus Deutschland, die in den USA, bzw. Simon in Kanada ein Praktikum absolvieren. Wir acht (Nelly, Toni, Jean-Marc, Simon, Felix, Daniel, Peter und Kathrin) verbringen einen lustigen Abend beim Risottoessen, Wein, Bier und Brandytrinken. Karin und Eric kommen sich verabschieden. Die 3 aus Deutschland packen die Gelegenheit und fragen, ob sie morgen bis La Paz mitfahren dürfen. Für Karin und Eric kein Problem, wenn die jungen Männer aufstehen mögen. Platz ist im grossen Wohnmobil genug vorhanden. Jedenfalls ist der Zeltplatz um 8 Uhr leer, wie wir beim Aufstehen feststellen. Nochmals gute Weiterreise euch allen!
 
Wir verbringen hier in Loreto schöne Tage mit gemeinsamen Nachtessen - sei es dass wir alle fünf ins Städchen bummeln und im idyllischen Gartenrestaurant mit dem Holzkohlengrill ein herrliches Nachtessen und feinem Wein aus der Baja geniessen.  - Sei es dass wir im modernen Restaurant an der Strandpromenade uns zu einem süssen Apéro verführen lassen und dann herrliche Fischgerichte, gebratene Krabben mit Gemüse und Reis oder Super Teigwaren geniessen! Dazu bekommen wir einen würzigen Wein aus der Baja serviert. Kaum zu glauben: die Rechnung ist viel tiefer als gestern. Wir könnens nicht lassen, im Vorbeigehen im Restaurant mit dem idyllischen Garten nachzufragen, weshalb eigentlich unser Essen am Vortag so teuer war. - Aha es war der Wein - zwei Drittel teurer als derjenige, den wir heute genossen haben.... Also besser aufpassen, was für Wein vorgeschlagen wird - anders gesagt: nach dem Preis fragen und die Rechnung genauer anschauen!  - Sei es, dass wir gemeinsam kochen wie an jenem Abend mit Tomaten- und Spargelrisotto und Kabissalat.
Da wir ein paar Tage hier bleiben, bleibt genug Zeit für elektronische Weihnachtspost, Waschen, putzen, aufräumen und Spanischwörter lernen!

SCHADE, dass die Wale noch nicht vorbeiziehen. Wir sind zu früh hier - sie ziehen ab ca. Mitte Januar bis Ende März hier vorbei.
SCHADE, dass wir nicht Zeit nehmen, mit einem Boot hinauszufahren, um die Delfine zu beobachten. Grund: Wir werden noch mehr Gelegenheit dazu haben...

HÖHEPUNKTE IN LORETO
Der 24. Dezember
Tagsüber sind alle geschäftig. Es wird gewaschen, aufgeräumt, geputzt und geschrieben. Dann machen wir uns alle fünf hübsch und gehen auswärts essen. In einem Restaurant im Zentrum geniessen wir ein feines Essen -  es gibt Fisch und wieder feinen Wein.
Um 20 Uhr findet in der Kirche die Weihnachtsfeier statt. Sie beginnt mit einer Aufführung im Kirchhof. Die hohe Backsteinmauer und die an die Kirche angrenzenden Mauern mit den Bogenfenstern sind matt beleuchtet. Nur die Fenster sind ziemlich hell erleuchtet. Jenseits der Mauer ragen hohe Dattelpalmen in den durch das Mondlicht erhellten Sternenhimmel. Die Szene könnte sich so in der Weihnachtsnacht im nahen Osten abgespielt haben... Das Jesuskind wird begrüsst. Die Zeremonie dauert 1 3/4 Stunden mit viel Gesang, Reigen und gesprochenen Texten. Dann gibts einen Unterbruch. Alle begeben sich durch den Seiteneingang in die Kirche. Nach einer Viertelstunde ist die Kirche bis auf den letzten Platz besetzt und auch die Leute, welche vom Kirchhof einen Klappstuhl mitgebracht haben, sitzen. Die Feier geht weiter. Das Jesuskind wird in die Kirche getragen und schliesslich in die Krippe gelegt. Dies alles  begleitet mit viel fröhlichem Gesang, mit Messetexten und Gebeten. Gegen Schluss der Feier gehen fast alle das Jesuskind küssen. Wieder fröhliche Musik, dann den Banknachbarn neben, vor und hinter uns  mit Umarmung feliz Navidad wünschen. Schliesslich erklingt von der Musikgruppe auf der Empore das für uns heute Abend einzige bekannte Weihnachtslied: Stille Nacht, heilige Nacht.
Um halb 12 ist die 3 1/2stündige eindrückliche Weihnachtsfeier zu Ende. Auf der Kirchentreppe verabschiedet der Priester jeden Besucher und jede Besucherin mit einem Händedruck und die ihm bekannten - und das waren viele! - mit einer Umarmung. - Weihnachten, ein Fest der Freude und Emotionen!

Der 25. Dezember
Für heute haben wir fünf ein Pastetliessen vorgesehen. Peter und Jean-Marc haben in der Bäckerei vor 3 Tagen Pastetli gesehen und 10 Stück für heute bestellt. Aber wie wollen wir die füllen? Das Fleisch in den Geschäften hier ist für uns etwas gewöhnungsbedürftig - also füllen wir sie mit Crevetten. Gestern morgen ist ein Fischer auf den CP gekommen und wir konnten Crevetten kaufen. Doch wie sollen wir die eigentlich zubereiten? Da schickt der Himmel Mary aus Alaska! Mary ist im übernächsten Wohnwagen und kommt zu uns, um frohe Weihnacht zu wünschen - gerade als wir überlegen, wie wir diese Crevetten nun pastetlikonform zubereiten wollen. Oh Mary bitte sag uns, wie bereitest du die Crevetten zu?
Jean-Marc, Toni und Peter schälen die Crevetten, während Nelly und ich die Sauce und Reis kochen.
Und hier das vollständige Weihnachtsmenu - das voll und ganz im Teamwort entstanden ist!
Campari orange, Salzstengeli
Blätterteigpastetli, gefüllt mit in Butter und Knoblauch gebratenen Crevetten in Weissweinsauce, Reis mit Rübli und grünen Peperoni
Rotwein Santa Silvia aus Chile
Fruchtsalat aus Bananen, Orangen, Aepfeln, Ananas, mit Rahm
Datteln und Feigen
Bier, Brandy
Wir haben einen schönen Weihnachtstag verbracht und freuen uns alle darüber.
 
 
 

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