10 Februar 2013

Mexiko City - aber wo sind wir eigentlich?

Der Wecker rasselt um 6.45 Uhr. Es ist noch dämmerig und frisch draussen, obwohl ein neuer wolkenloser Tag erwacht. Auf dem Platz in San Miguel de Allende ist noch alles still. Leise stehen wir auf - frühstücken und packen die letzten Sachen zusammen. Machen Leomobil fürs Einstellen fertig. 2 Stunden später sind wir abfahrtbereit.
Wir gehen mit unserem Reisegepäck zum Tor hinaus - da kommt ein Taxi gefahren und hält an. Super! Wie bestellt! Auf dem Busbahnhof haben wir genügend Zeit, noch einen Cappucino zu trinken. Der moderne, bequeme Linienbus von Primera plus ist schon da. Die Gepäckstücke werden numeriert, pro Person gibts ein Getränk nach Wahl,  1 Sack Pommes chips und 2 Biscuits. Mit Musik nach Wahl, Film oder Spiele sind die 3 1/2 Sdt. Fahrzeit bald vorbei. An jedem Sitzplatz ist ein Bildschirm montiert. Ich geniesse die Fahrt grösstenteils mit Musik und zum Fenster hinausschauen. Die Fahrt geht durch steppenartige, bergige Landschaften, aber auch durch fruchtbare Gegenden. Die Äcker liegen zu dieser Jahreszeit (Trockenzeit) meist brach. Kühe, Pferde und Schafe weiden ab und zu einem Flussufer entlang oder auf fast dürren Weiden. Für uns ist es immer noch ein ungewohntes Bild, wenn Kuh- und Schafherden von Hirten zu Fuss oder zu Pferd gehütet werden.
Rund 1 1/2 Std. dauert die Einfahrt vom Stadtrand zum modernen Busbahnhof in der Nähe des Zentrums dieser Riesenstadt. Geschätzte 25 Millionen Menschen sollen nach neuesten Schätzungen im Ballungszentrum Mexiko City leben - so genau weiss man das nicht.
Das Taxi kann uns nicht direkt zum Hotel Marlowe bringen, da die Strasse Independencia sonntags gesperrt ist. Er lässt uns samt Gepäck in der heissen Nachmittagssonne aussteigen, weist den Weg und sagt, dass wir in 5 Minuten zu Fuss beim Hotel sind.
Doch heute ist alles anders!!! Eine unabsehbare Menschenmenge und unzählige Verkaufsstände sind in der Strasse aufgereiht. Ein Gemisch von vielen unbeschreiblichen Düften, Dämpfen, Stimmengewirr, Musik, Gesang und Gerede füllt die Strassen in der heissen Nachmittagssonne. Wir kommen mit unserem Gepäck und viel zu warm angezogen nur schrittweise voran. Nach einer Viertelstunde sehen wir einen Polizisten und fragen wo das Hotel ist. - Ah - in Sichtweite! Doch wie kommen wir auf diese Strassenseite? Die Stände sind dicht an dicht aufgereiht. Wir finden eine Lücke und "landen" in der klimatisierten Hotelhalle.  Gefeiert wird das CHINESISCHE NEUJAHR! Das Jahr der Schlange beginnt.
 
Nach einer Erholungspause mischen wir uns auch wieder unters Volk - diesmal ohne Gepäck. Doch wir kommen nicht schneller voran! Schritt für Schritt gehts den vielen Verkaufs- und Imbissständen entlang. Schulter an Schulter - dichter als beim "Morgestraich" in Basel! Aber wo sind wir eigentlich? Sind wir wirklich in Mexiko City? Oder in Hongkong? Wir verlassen den "Hexenkessel" wieder und kehren bald ins Hotel zurück. Der Lärm dröhnt bis ins Zimmer, obwohl dieses nicht auf der Seite der Independencia liegt...
Knallen und Knattern von Feuerwerken lassen uns immer wieder zum Fenster hinausschauen. Wir können unzählige Feuerwerke von Hotelzimmer im 5. Stock aus beobachten. Was für eine Vielfalt von Farben und Formen leuchtet jeweils kurz am Nachthimmel auf! - Und die trockene, smogbeladene Luft wird einmal mehr zusätzlich rauchbeladen...
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen